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Aus Beinaheunfällen lernen
Arbeitsschutz

„Puh, das war knapp!“ oder „Gerade nochmal gut gegangen“. Diese Äußerungen hört man auch im Betrieb immer wieder, wenn ein Arbeitnehmer einem Hindernis gerade noch ausweichen konnte oder gestolpert, aber doch nicht gefallen ist. Derartige Situationen ereignen sich tagtäglich, erhalten von uns aber keine gesonderte Aufmerksamkeit. Es ist ja schließlich nichts passiert, nicht wahr?

Nicht ganz. Beinaheunfälle können eine wichtige Lernquelle für die Zukunft sein, mit deren Hilfe sich schwere Arbeitsunfälle vermeiden lassen. Wie Sie aus Beinaheunfällen lernen und dafür sorgen, dass aus möglichen Gefahrenquellen keine tatsächlichen Unfälle entstehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

  1. Beinaheunfall – Was ist das?
  2. Die Unfallpyramide
  3. Praxisbeispiel Helmpflicht
  4. Beinaheunfälle erfassen und auswerten
  5. Fehlerkultur etablieren, Beinaheunfälle melden
  6. Unfälle mit RISK-Project dokumentieren

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Beinaheunfall – Was ist das?

Als Beinaheunfall bezeichnen Arbeitsschützer ein plötzlich eintretendes, unerwünschtes Ereignis, das im konkreten Fall ohne Konsequenzen geblieben ist, aber das Potential hatte, einen Schaden, eine Verletzung oder eine Krankheit hervorzurufen.

In direktem Zusammenhang zu Beinaheunfällen stehen unsichere Zustände und Verhaltensweisen, die rechtzeitig entdeckt oder auch nur aus Glück ohne Folgen geblieben sind. Das kann zum Beispiel eine Stolperfalle sein, an der sich niemand verletzt hat oder Schutzausrüstung, die nicht getragen wurde, ohne dass jemand zu Schaden gekommen ist. Folglich sollten Arbeitsschützer einen Beinaheunfall als Warnsignal deuten, auf das es entsprechend zu reagieren gilt.

Beinaheunfall 2

Den Beinaheunfall mit einem „Ist ja nochmal gut gegangen“ abtun? Bitte nicht. Die Erfassung und Bewertung von Beinaheunfällen tragen maßgeblich zum betrieblichen Arbeitsschutz bei.

Die Unfallpyramide

Zur Analyse des Unfallgeschehens wird häufig das Modell der Unfallpyramide herangezogen. Diese setzt die Schwere und Häufigkeit von Unfällen in ein Verhältnis zueinander.

Sie basiert auf den Forschungen von Frank Bird, der 1996 rund 1,7 Millionen Arbeitsunfälle analysierte. Dabei fand er heraus, dass auf einen tödlichen Unfall zehn schwere Unfälle, 30 leichte Unfälle und knapp 600 Beinaheunfälle kommen. Dabei sind mit leichten Unfällen alle Verletzungen gemeint, bei denen eine Erstversorgung stattgefunden hat, jedoch keine medizinische Versorgung vonnöten war. Der Begriff „Schwere Unfälle“ umfasst folglich alle schweren Verletzungen mit anschließender medizinischer Versorgung, Ausfallzeiten und / oder Krankenhausaufenthalt.

Die Unfallpyramide zeigt, dass schwere und tödliche Unfälle nur die Spitze des Eisbergs darstellen, während Beinaheunfälle die Basis bilden. Aus diesem Grund sollte man schon bei den Beinaheunfällen ansetzen, um der Entstehung tatsächlicher Unfälle effektiv vorzubeugen. Denn die Ursachen sind oft die gleichen.

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Praxisbeispiel Helmpflicht

Ein Beispiel verdeutlicht das sehr genau. Stellen Sie sich einmal vor, dass ein Arbeitnehmer auf der Baustelle keinen Helm trägt. Dabei wird er von einem herunterfallenden Objekt am Kopf getroffen und schwer verletzt. Das Ereignis wird deutliche Konsequenzen nach sich ziehen und zur Folge haben, dass die Helmpflicht strenger kontrolliert und Mitarbeiter umfassender über die Notwendigkeit der Persönlichen Schutzausrüstung unterwiesen werden.

Wäre der Arbeitnehmer in der gleichen Situation nur knapp verfehlt worden, hätte man die Begebenheit wahrscheinlich mit einem knappen „Glück gehabt“ abgetan und einfach weitergearbeitet, ohne dem größere Aufmerksamkeit zu schenken.

Der Vergleich zeigt, dass die Ursache des schweren Unfalls und des Beinaheunfalls identisch ist. Trotzdem werden Beinaheunfälle nur in den seltensten Fällen gemeldet, dokumentiert und analysiert. Dabei könnte man so Schlimmeres verhindern.

Beinaheunfälle erfassen und auswerten

Ein Arbeitsunfall kommt selten allein. So gehen dem meist viele kleinere Unfälle und Beinaheunfälle voraus. Diese frühzeitig zu erkennen und zu beheben ermöglicht es Arbeitsschützern, das Erreichen höherer Stufen in der Unfallpyramide effektiv zu verhindern. Dabei geht es darum, Beinaheunfälle und kritische Situationen systematisch zu erfassen und zu bewerten. Hinterfragen Sie die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen kritisch und bemühen Sie sich, das Sicherheitsniveau in Ihrem Betrieb kontinuierlich zu verbessern. So kann die Zahl der Arbeitsunfälle deutlich reduziert werden.

Beinaheunfall 3

Getreu dem Motto „Tausend Mal ist nichts passiert“ gehen Mitarbeiter gerne mal etwas nachlässiger mit dem Tragen ihrer Persönlichen Schutzausrüstung um – bis dann doch etwas geschieht.

Fehlerkultur etablieren, Beinaheunfälle melden

In einigen Branchen, in denen menschliche Fehler fatale Konsequenzen nach sich ziehen könnten, ist eine Fehlerdokumentation bereits verpflichtend, so z.B. in der Luftfahrt. Aber auch Betriebe, in denen das nicht der Fall ist, tun gut daran, Beinaheunfälle zu melden, um aus Fehlern lernen zu können.

Die Etablierung einer Fehlerkultur, also dem positiven Umgang mit Fehlern, trägt zur Risikoverminderung im Unternehmen bei. In einer offenen Fehlerkultur sollte man über kritische Situationen sprechen können, um diese gemeinschaftliche zu verbessern. Dabei ist es wichtig, niemanden an den Pranger zu stellen und Fehlverhalten, das zu einem Beinaheunfall geführt hat, nicht mit Sanktionen zu bestrafen. Stattdessen sollten die Mitarbeiter dazu ermutigt werden, Beinaheunfälle zu melden, auch wenn sie ihnen noch so unwichtig erscheinen. Um das zu unterstützen, könnte die Meldung auch anonymisiert erfolgen, z.B. über im Betrieb ausliegende Zettel oder Online-Formulare.

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Unfälle mit RISK-Project dokumentieren

Die Dokumentation von Arbeitsunfällen und Erste-Hilfe-Leistungen erfolgt für gewöhnlich im Verbandbuch. Dieses kann wahlweise handschriftlich oder elektronisch geführt werden und sollte auch Informationen zu Beinaheunfällen beinhalten.

Mit dem neuen Add-On Verbandbuch PLUS+ beinhaltet RISK-Project auch ein Verbandbuch-Software-Modul. Diese hilft Ihnen dabei, personenbezogene Daten, wie sie im Verbandbuch niedergeschrieben werden, rechtssicher und übersichtlich zu dokumentieren. Darüber hinaus ermöglicht die Software es Ihnen, Arbeitsunfälle und Beinaheunfälle auszuwerten und die Statistiken mehrerer Jahre miteinander zu vergleichen.  Die praktische Funktion zur Unfallnachverfolgung und zum Meldewesen benachrichtigt einen zuvor festgelegten Empfängerkreis direkt per E-Mail, sobald ein Unfall dokumentiert wurde. So erkennen Sie kritische Zustände im Betrieb frühzeitig und können schnellstmöglich entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.

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